Husuma

17. Juli 2011

Neues Buch zu Herrschaftskritik erschienen


: Herrschaftskritik- Analysen – Aktionen- Alternativen
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14. Juli 2009

Autonomie und Kooperation

Gruppe Gegenbilder (Hrsg.)-Autonomie & Kooperation
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Der kurze Sommer der Anarchie

Hans Magnus Enzensberger-Der kurze Sommer der Anarchie. Das Leben und Sterben des Buenoventura Duruti
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Leben ohne Chef und Staat

Host Stowasser-Leben ohne Chef und Staat
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ABC des Anarchismus

Alexander Bergmann-ABBC des Anarchismus
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Demokratie-Herrschaft des Volkes

Demokratie.Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung
Jörg Bergstedt
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Kurze Geschichte des ital. Faschismus

Kurze Geschichte des italienischen Faschismus
Bruno Mantelli
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Anarchie als Direktdemokratie

Cooles Cover (Werbeplakat: „Champagner der Spitzenklasse“ mit Graffiti „für alle“). Das wars aber auch schon: Das Buch trägt den Untertitel die Zeile: „Selbstverwaltung, Antistaatlichkeit“ und fordert ihm Text einfach nur Basisdemokratie. Dass Basisdemokratie immer noch ein Herrschaftssystem ist, in dem ein „Wir-alle“-Kollektiv serienmässig Entscheidungen, die für alle zu gelten haben, fällt, wird bereits im Vorwort wegdefiniert. „Demokratie ist ein Begriff, der aus dem Griechischen kommt, und übersetzt „Volksherrschaft“ heisst. Ich interpretiere dies als Selbstherrschaft des Volkes oder um den Begriff „Herrschaft“ zu vermeiden- als „Volksselbstbestimmung“. Herrschaft wird also einfach zu Selbstbestimmung, wenn mensch für diesen Zustand das Wort vermeidet… davon dass Völker scheiße und erfunden wurden, um ihn ihrem Namen die eigene Politik durchsetzen zu können, mal ganz zu schweigen!
Syndikat A Medienvertrieb ISBN 3-00-002097-7

Antwort vom Autor Ralf Burnicki auf die Rezension:
Einige Anmerkungen zur Besprechung von „kaputterturnschuh“ zum Buch: „ANARCHIE ALS DIREKTDEMOKRATIE“:

Was war denn das? Das ganze o.g. Buch handelt doch davon, dass niemand über irgendjemanden bestimmen darf und von der Ablehnung jeglicher Herrschaft. „Hierarchien … bedeuten Inhumanität“ (S. 53)!!
Dass hier der Begriff „Direktdemokratie“ zur Beschreibung anarchistischer Ziele verwendet wurde, hat nichts, aber auch gar nichts mit bürgerlichen Vorstellungen von „Demokratie“ (repräsentativ, mehrheitsdominiert, bestenfalls Plebiszite, Wahlorientierung statt Autonomie) gemein. Das Buch handelt von nichthierarchischen Perspektiven der Selbstorganisation aller Menschen. Was Strömungen im Anarchismus hierunter verstanden haben, wird ja reichlich
erläutert, insbesondere auch die horizontale Organisationsvorstellung, die besagt, dass niemand (auch kein/e Delegierte/r) irgendeine Entscheidung im Namen anderer fällen darf (S. 54 u.-56)!

Die Kurzrezension geht über den Inhalt des Buches sehr lässig hinweg.
Dass im Vorwort das Wort der „Demokratie“ bereits selbstkritisch auseinandergepflückt und im Wissen um die Herrschaftsgebundenheit der Sprache
nur als „Hilfskonstrukt“ benutzt wird, übergeht die ‚Besprechung‘ von
‚kaputterturnschuh‘ geflissentlich. Stattdessen nimmt der Verfasser/die
Verfasserin meine selbstkritischen Anmerkungen selbst als Steilvorlage, um das Buch in den Arsch zu treten (mögen die LeserInnen daher besser selbst
nachlesen, s. S. 9, 10 o.). In dem Buch steht klar: „Dabei zeigt aber gerade der
Begriff der ‚Demokratie‘ (etwa als ‚Volksherrschaft‘) auf, dass wir in dieser Zeit noch keine ‚echten‘ freiheitlichen Ziele formulieren können. Weil im Wort ‚Demokratie‘ … ‚Herrschaft‘ begrifflich mitgeschleppt wird“. Und so weiter. Den Begriff des „Demos“ („Volk“) habe ich in der nächsten Seite suspendiert und durch „Volx“ ersetzt (S.10 oben), weil mir dieser Begriff ein Greuel ist und ich
als Anarchist und Antifaschist Gegner von gesellschaftlichen Konstruktionen bin, die über Individuen hinausgreifen. Wer genauer hinsieht, findet den Begriff
des „Volks“ deshalb ständig (!) in Anführungszeichen gesetzt. Der Rezensent
hat auch das mal locker übersehen: wozu denn auch verstehen wollen, was mensch
schon verstanden glaubt.. Der Begriff der anarchistischen „Direktdemokratie“ (i.S.v. Selbstbestimmung ohne „Oben“) wurde schlicht deshalb gewählt, weil dieser Begriff am Ehesten imstande scheint, (Zitat) „zwischen den Bedingungen der Gegenwart und einer anarchistischen Zukunft vorstellungsmäßig zu vermitteln“ (S. 10). Bzw. um die folgende Frage zu beantworten: Wie erkläre ich meinem
Nachbarn, was „Anarchie“ ist? Tatsächlich finden ja politische Debatten oft auf der Folie des Begriffes der „Demokratie“ statt, daher benutzen auch die AnarchosyndikalistInnen der FAU den Begriff der „Direktdemokratie“, oder die GraswurzlerInnen den Begriff der „Basisdemokratie“, um sich in der Öffentlichkeit (die ja leider nicht nur aus AnarchistInnen besteht) verständlicher zu machen. Deutlich steht im Buch daher nachzulesen, dass der
Begriff der „Direktdemokratie“ nur vorläufig sei (S. 10).

Bei der Beschreibung von ‚kaputterturnschuh‘ hatte ich das deutliche Empfinden, dass hier ziemlich schnell geurteilt wurde (Begriffskritik), statt die Hauptaspekte des Buches (Beschreibung der diversen anarchistischen Ideen und praktischen Ansätze) aufzugreifen. Wirklich schade.

Mit solidarischen Grüßen
Ralf Burnicki

Mehr zum Streit, ob Anarchie und Basisidemokratie zusammen passen.

Die Töchter Egalias

Die Töchter Egalias
Gerd Brantenberg

Wir schreiben das Jahr so und so viel nach Dona Klara. In der Welt frauscht das Matrichat. Die gesamte Gesellschaft ist absolut an Frauen orientiert. Als Schönheitsideal für Frauen gilt: Gross, stark, kräftig, dominant. Männer hingegen gelten als schön, wenn sie klein, dick, schüchtern und mit kleine Penisen ausgestattet sind. Ind dieser Welt wird Petronius erwachsen. Nach und nach bricht er mit überkommenen Vorstellungen und Erwartungen, bis er sich mitten in der gerade entstehenden Männerbewegung Egalias wieder findet.

Der Roman verdreht nahezu jedes gängige Klischee, ohne überzogen oder künstlich bemüht zu wirken. Gnadenlos wird die Ausstauschbarkeit gängiger biologistischer Vorstellungen vorgeführt. Das Lachen bleibt einem förmlich im Halse stecken. Und auch mit Kritik an angeblich emanzipatorischen Bestrebungen wird nicht gespart, wenn z.B. die parlamentarische Strategie völlig ins Leere läuft, oder sich die MÀnnerbewegung darüber strreitet, ob Männer die friedlicheren Befrauschungskonzepte aufstellen könnten, oder ob Männer überhaupt in der Lage seien, Landwirtschaft zu betreiben, weil sie ja nachweislich nicht so sehr mit der Erde verwurzelt seien wie Frauen.

Michael Moore-Querschüsse

Gnadenloser Trash-Große Buchstaben, kurze Kapitel, platte, verkürzte Analysen und mackerige Sprüche. Ab und zu ein guter Witz.

Zu behaupten, hinter dem Buch stünde kein Ideologiekonzept ist falsch. Es gibt sehr wohl eins: Ein Grauseliges. Es wimmelt nur so vor Verallgemeinerungen, Zuschreibungen und Kollektivsubjekten. Ständig geht es um die Konzerne, die Amerikaner, die Deutschen. Auch die Relationen, in denen diese angeblich stehen sind deutlich verkurzt. So z.B. Moores Erklärungen über das Entstehen von Fremdenfeindlichkeit. Wenn es so einfach wäre, dass die angeblich korrupten Medien Migranten zu Sündeböcke für wirtschaftliche Entscheidungen stempeln, müsste mensch nur eine linke Bildzeitung bauen (versucht Moore mit seinem Stil ja auch…).

Auch beim Thema Sexismus wendet mensch sich besser gruselnt ab: Die Erklärungsmuster, warum Hillary Clinton ständig unter sexistischem Bashing diverser Medien leidet, trifft selber nur so vor angeblich liberaler sexistischer Zuschreibungen.

Ob Moores Konzebte überhaupt emanzipatorisch sind, ging natürlich in liberal-linken Zusammenhängen völlig unter-was gehypted wird, ist schliesslich gut…

Inn meinen Augen ist Moore ein krasser Nationalist. Es macht den ganzen Kram, nicht weil er etwas an Herrschaft oder Ausbeutung ändern möchte, sondern er möchte wieder in einem lebenswerten Land leben. Er attackiert Bush nicht aus Prinzip, sondern weil Moore glaubt, dass Bush seine Nation ruiniert. Alles möge bitte wieder geordnet unterwürfig sozialstaatlich bevormundet zugehen…

Zum Kotzen ist eigendlich nicht das Buch, sondern die linke Bewegung, die so etwas abfeiert…

Bei Moore gibt es jedoch Punkte, die deutlich radikaler sind, als die gängigen deutsch-linken Konzepte: So attackiert er Gewerkschaftsführer, die sich hinter Sozialpartnerschaft verschanzen.

Ein besonders Augenmerk verdient das Kapitel über die Prozesse gegen O.J. Simpson. Im ersten Tiil hält sich Moore gar nicht mit der Frage „Schuldig oder Unschuldig“ auf, sondern attackiert eine Gesellschaft, in der es völlig toleriert ist, seine Frau zu misshandeln und zu schlagen, bei einem Mord aber keine sozialen Zusammenhänge mehr sieht, und Totesstrafe fordert…

Die Analogie würde ich hier auf linksradikale Zusammenhänge münzen, die es nicht hinkriegen, über offene Kommunikation und direkte Intervention einen emanzipatorischen Umgang mit Konflikten zu finden, aber angebliche Täterschutzer am liebsten in Sicherheitsverwahrung wegsperren würeden.

 
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