Husuma

16. Januar 2007

Neuer Repressionsversuch?

Das K5 (Polizeibezirkskommisariat 5, also der Staatsschutz) interessiert sich schon wieder auffällig für die HusumA. Ganz unauffällig versuchte Kriminalkommissar Stelling Anfang Januar an Informationen über das Umfeld des HusumAs zu gelangen.

Unter dem Vorfand, er habe auf der Homepage des Zeitungsprojekts gelesen, dass eine junge Frau im Dezember in Husum von Neonazis verprügelt worden sei, und die Person habe leider keine Anzeige erstattet, rief der Staatsschützer, der auf seiner privaten Homepage Werbung für kreationistische Ideologie macht, bei den Eltern eines Aktivisten an. Er erzählte der Mutter des Betroffenen, dass er gerne in dieser Causa ermitteln wolle, und deshalb brauchte er den Namen der Betroffenen. Mit dem Hinweis, ihr Sohn sei nicht zu Hause, wurde das Gespräch beendet.

Wenige Tage später bat KHK Stelling schriftlich um einen Gesprächstermin in der Angelegenheit. Der Betroffene ignorierte das Anschreiben. „Dies entspricht zum einem dem Wunsch der Betroffenen, zum anderen sehen wir keinen Grund, die Namen unserer Quellen, UnterstützerInnen und MitarbeiterInnen dem Staatsschutz offen zu legen“, sagte der presserechtlich Verantwortliche der HusumA. „Zudem bin ich der Meinung, dass ich in keinster Weise Repressionsorgane unterstützen möchte.

Ich halte es für falsch, in einem gesellschaftlichen Konflikt mit Repression zu arbeiten, selbst wenn sich diese gegen die „andere“ Seite richtet. Letztentlich stärkt und legitimiert der Ruf nach Strafverfahren gegen Nazis nur die Polizei und die Justiz. Und dies steht meinen Zielen diametral entgegen!“

Zudem sei es schon interessant, das ein Staatsschützer, dessen Abteilung gegen den HusumA im einer anderen Sache ermittelt, rein zufällig auf der Homepage den Text über den Naziüberfall findet. „Ich gehe davon aus, dass es sich um den Versuch handelt, mehr über unser Umfeld in Erfahrung zu bringen. Zumal die Berichte über andere Körperverletzungen z.B. durch PolizistInnen, eingestellt direkt auf der Startseite, Herrn Stelling nicht zu interessieren zu scheinen“, äußerte sich der ViSdP weiter.

Der Staatschutz hingegen erneuerte mittlerweile sein Interesse, indem offensichtlich ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet wurde und der Verantwotliche der HusumA als Zeuge durch den Staatsschutz geladen wurde.

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