Die Töchter Egalias
Gerd Brantenberg
Wir schreiben das Jahr so und so viel nach Dona Klara. In der Welt frauscht das Matrichat. Die gesamte Gesellschaft ist absolut an Frauen orientiert. Als Schönheitsideal für Frauen gilt: Gross, stark, kräftig, dominant. Männer hingegen gelten als schön, wenn sie klein, dick, schüchtern und mit kleine Penisen ausgestattet sind. Ind dieser Welt wird Petronius erwachsen. Nach und nach bricht er mit überkommenen Vorstellungen und Erwartungen, bis er sich mitten in der gerade entstehenden Männerbewegung Egalias wieder findet.
Der Roman verdreht nahezu jedes gängige Klischee, ohne überzogen oder künstlich bemüht zu wirken. Gnadenlos wird die Ausstauschbarkeit gängiger biologistischer Vorstellungen vorgeführt. Das Lachen bleibt einem förmlich im Halse stecken. Und auch mit Kritik an angeblich emanzipatorischen Bestrebungen wird nicht gespart, wenn z.B. die parlamentarische Strategie völlig ins Leere läuft, oder sich die MÀnnerbewegung darüber strreitet, ob Männer die friedlicheren Befrauschungskonzepte aufstellen könnten, oder ob Männer überhaupt in der Lage seien, Landwirtschaft zu betreiben, weil sie ja nachweislich nicht so sehr mit der Erde verwurzelt seien wie Frauen.