Husuma

18. Juni 2007

Prozessauftakt gegen Punks

Die Repressionswelle in Husum ist auf ihrem Höhepunkt: Heute begann ein Prozess gegen zwei Husumer Punks. Die Vorwürfe: Hausfriedensbruch, Beleidigung, Widerstand und schwere Körperverletzung. Das Brisante: Alle Zeugen sind Rechtsextremisten oder Polizisten. Und damit steht das Urteil auch schon fest.

Heute begann der Prozess gegen zwei Husumer Punks. Konkret wird ihnen Hausfriedensbruch, Beleidigung, Widerstand und Körperverletzung vorgeworfen. Konkret geht es in diesem Prozess um zwei Erreignisse: Einerseits die Behauptungen eines Husumer Neonazis, der behauptet, in seinem Garten von Vermummten bedroht und beleidigt worden zu sein. Seitdem habe er Schlafstörungen (deshalb schwere Körperverletzung).

Andernseits wird endlich doch über die berüchtigte Gartenparty im letzten Jahr verhandelt, bei der die Husumer Cops aüßerst brutal eine Partygesellschaft verprügelten, und anschleißend die ihnen als politisch aktiv bekannten Menschen zu verhaften und mit Verfahren zu überziehen.

Die Erwartungen an den Prozess waren sehr deutlich: Freispruch wegen der Nazigeschichte, weil die Cops und die Staatsanwaltschaft auch kein Interesse an einem „Sieg“ der Nasen haben. Andernseits Schuldspruch, weil irgendwie muss der ganze Aufwand ja gerechtfertigt werden, und außerdem haben Polizisten vor Gerichten immer Recht.

Zu dem passte auch der Prozessverlauf. Die Nazis verhaspelten sich, und konnten sich am Ende nicht einmal einigen, ob der angebliche Vorfall sich im garten oder auf dem Parkplatz erreignete.

Im zweiten Teil ging es um die Stürmung der Gartenparty. Zum ersten Mal äußerten sich Polizisten zu dem brutalen Überfall: Sie hätten voll etwas übereagiert. Der vorherigen Einsatz in der Nachbarstadt Niebüll sei sehr anstrengend gewesen, und außerden sei den Platzverweißen nicht nachgekommen worden. Trotzdem sieht es hier nach Verurteilungen aus, weil Polizisten halt immer Recht haben, und alles richtig machen, selbst wenn es falsch ist….

Nur das endgültige Strafmass gib es noch nicht, da noch ein zweiter Prozesstag angesetzt wurde. Es geht weiter am 26. umd 10:00 Uhr.

Das die Repression auf einzelne Betroffene durchaus wirkt, zeigt sich in Husum. Aber das Widerstand erst abebbt, wenn die ihn hervorrufendenden Missstände beseitigt sind, zeigt sich in Husum auch: Heute morgen verkündeten große schwarze Lettern am weißen Eingangsportal des Gerichts: „Repression stoppen! Freiheit für Alle!“

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