Husuma

8. Juli 2012

Veranstaltungsprogramm „Militarismus jetzt stoppen“

Das Protest-Camp „Militarismus jetzt stoppen!“ macht für ein Wochenende vor der Fliegerhorstkaserne sichtbar, dass nicht alle Menschen uneingeschränkt hinter dem Militär und ihren als Auslandseinsätzen verharmlosten Kriegen stehen. Doch das ist nicht alles: Das Protestcamp bietet Raum für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Von Workshops über Vorträge bis hin zu Musik ist alles dabei. Außerdem im Programm: Straßentheater und Fahrraddemo…

(…Und für den Fall, dass sich jetzt noch wer für den Aufruf interessiert bitte hier klicken…)

Donnerstag, 9.8.2012

14-15 h Interview-Training (Medienkollektiv Manfred)
Kurze Einführung „Wie gebe ich ein Interview“ und Gelegenheit, sich auszuprobieren.

15-16 h Pressearbeit
Auch bei bunten Aktionen darf die Vermittlungen von Inhalten nicht zu kurz kommen. Ein guter Anfang ist deshalb das Erstellen von Pressemitteilungen. Dazu vermittelt dieser Workshop Grundkenntnisse.

16-18 h Straßentheater
Straßentheater kann ein wichtiger Bestandteil von Öffentlichkeitsarbeit sein, um eine Botschaft im Diskurs zu platzieren. Deshalb wollen wir gemeinsam ein Straßentheater für Freitag Nachmittag entwickeln. Ein Workshop nach dem Prinzip: learning by doing.

16-18 h Einführung Medienaktivismus
Das Medienkollektiv Manfred (mkm) erklärt, wie Video-Aktivismus funktioniert, und lädt ein, ein Film über das Camp zu erstellen.

19:00 h Vortrag: „Militarismus in Husum?“ (Initiative Militarismus-jetzt-stoppen.de.vu)
Der Begriff Militarismus beschreibt ein gesellschaftliches Verhältnis, indem relevante Bereiche von militärischen Denken durchdrungen sind. Dabei sind ideologische Elemente wie Befehl und Gehorsam, Rechts des Stärkeren, Militär als Option der Außenpolitik tief in der Gesellschaft verankert. Der Referent stellt nach einen Input-Vortrag die Frage zur Diskussion, ob es angebracht ist, bei den vielfältigen Verbindungen zwischen Militär, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Husum von einem Militarismus zu sprechen.

21 h Konzert FaulenzA
Faulenza ist ein politischer Punkliedermacher, mit anarchischem Witz, der politische Themen mit schwarzen Humor vermischt und ehrlich und authentisch rüberbringt.

Freitag, 10.8.2012

11-13 h Argumenationstraining Bundeswehr
Workshop mit Rollenspiel zu Üben vom Argumentationssträngen zum Thema Bundeswehr/Auslandseinsätze.

14-16 h Basteln fürs Straßentheater

16-18 h Straßentheater in der Innenstadt

19 h Vortrag Uranmunition, Dr. Ralf Cüppers (DFG-VK)
Abgereichertes Uran (DU) ist ein sehr schweres Metall, dass bei der Produktion von Brennstäben für Atomkraftwerke entsteht. Doch anstatt es als radioaktiven Müll zu entsorgen, bauen deutsche Firmen daraus panzerbrechende Geschosse, die u.a. von den NATO-Armeen in Ex-Jugoslawien, Irak und Afghanistan verwendet werden. Der Referent erläutert die unkalkulierbaren Gesundheitsrisiken für die betroffene Bevölkerung und die SoldatInnen der Besatzungsmächte.

21-23h Elekro mit Jång und Hip-Hop mit Bring the Pain
Feinster Underground-Elektro und polititischer Hip-Hop aus der antifaschistischen Ecke der Hansestadt Rostock

Samstag, 11.8.2012

11-13h Direct-Action (Schwerpunkt Anti-Mil)
Direkte Aktion will die Köpfe erreichen und den Kopf benutzen. Erstes Ziel ist die Schaffung eines “Erregungskorridors” in der Gesellschaft. Wie das erreicht werden kann, ist vielfältig: Kommunikationsguerilla, verdecktes Theater, Blockade von Castor-Zügen, Sabotage, Internet-Hacken usw. Wo die Erregung entsteht, ist dann Platz für politische Positionen und Visionen. Aber auch deren Vermittlung will durchdacht sein, d.h. Ideen für kreative Vermittlungsformen sind nötig. Direkte Aktion ist alles drei: Die kreative, direkte Aktion, der entstehende Erregungskorridor und die politischen Positionen/Visionen. In Workshops und Trainings kann über direkte Aktionen geredet und an konkreten Beispielen geübt werden, wie Langeweile und Wirkungslosigkeit politischer Arbeit überwunden werden kann.

15-17 h Fahrraddemo gegen Auslandseinsätze und Militär
Mit einer bunten Fahrraddemo inspizieren wir die Hotspots der Kriegsvorbereitungen in Husum und die Ausgangspunkte der Militarisierung der Region. Die Fahrradtour wird etwa 2 Stunden dauern und führt einmal um die Militärstandort und durch die Innenstadt. Vor den Kasernen finden kurze Redebeiträge statt, die über das Treiben hinter dem Zaun informieren.

19 h Vortrag Bundeswehr im Inneren, Frank Brendle, DFG-VK
Das Weißbuch der Bundeswehr fordert die „Erweiterung des verfassungsrechtlichen Rahmens“, um Inlandseinsätze der Bundeswehr zu ermöglichen. An der Verfassungsänderung biss sich die Regierungskoalition jedoch die Zähne aus. Sie gingen stattdessen dazu über, Inlandseinsätze am Grundgesetz vorbei zu etablieren. Sog. Amtshilfe-Maßnahmen sind in den letzten Jahren geradezu explosionsartig angewachsen. Die Bundeswehr ist heute bei praktisch jedem Großereignis mit dabei. Frank Brendle, Journalist und Landessprecher der DFG-VK Berlin-Brandenburg, erläutert, welche politische Strategie dahinter steckt, und welche Gefahren die Etablierung des Einsatzes von Militär mit sich bringt.

21-23h Rap mit Albino

Sonntag, 12.8.2012

11h-13 h Workshop Bundeswehr in der Schule
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht ist die Bundeswehr mehr den je auf ein gutes Image bei der Nachwuchsgewinnung angewiesen. Deshalb dringt das Militär verstärkt auch in die Schule vor. Wir wollen diskutieren, wie dem ganz praktisch entgegen gewirkt werden kann.

14-16 h Auf zum GÜZ!
Vom 12.9. bis 17.9. findet in der Altmark (Sachsen-Anhalt) bei Salzwedel ein internationales Diskusions- und Aktions-Camp unter dem Motto „War starts here!“ statt. Anlass ist die räumliche Nähe zu „Gefechtsübungszentrum“ (GÜZ) der Bundeswehr, wo SoldatInnen speziell für das Kämpfen in Kriegen trainiert werden. Besonders wichtig wird dabei die Aufstandsbekämpfung genommen. Der Vortrag informiert über das GÜZ, das Protestcamp und bietet Vernetzungsmöglichkeiten.

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