Husuma

26. Januar 2008

Rechtsextremist Rieger hat Bauernhof in NF

Bereits vor 6 Jahren hat der Rechtsextremist Rieger in Ockholm nahe Niebüll einen Bauernhof ersteigert. Jürgen Rieger ist Finanzier der NPD und zuletzt damit aufgefallen, Immobilein zu erwerben, um dort rechtsetremistische Tagungshäuser einzurichten. Auch der Heisehof nahe Bremen gehört Rieger.

Mehr im shz:
https://www.shz.de/schleswig-holstein/artikeldetail/article/111/brisanter-streit-um-einen-bauernhof.html

Mehr in der TAZ:
https://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/?dig=2008%2F01%2F26%2Fa0027&src=UA&cHash=826349b614

Staatsknete für NPD-Granden

In Nordfriesland zahlt das Sozialamt einem erwerbsunfähigen Bauern die Miete für dessen ehemaligen Hof. Sein Vermieter ist der Hamburger Nazi-Anwalt Jürgen Rieger

Die Miete bekommt er von der Gemeinde. Im nordfriesischen Ockholm, knapp 30 Minuten von Husum, gehört dem Hamburger Neonazianwalt Jürgen Rieger ein Hof. Erworben hatte Rieger das Anwesen schon um die Jahrtausendwende. Erst jetzt aber führten Rechtsstreitigkeiten zu einem Bericht im Nordfriesland Tageblatt: Fast 21.000 Euro Mietschulden fordert der Hamburger NPD-Landeschef demnach von dem erwerbsunfähigen Bauer Klaus-Hermann Christiansen, dem der Hof früher gehörte. Eine Räumungsklage strebe er an.

Rückwirkend zum 4. Dezember 2007 will aber das Sozialzentrum Mittleres Nordfriesland die Miete übernehmen. Man sei „bemüht, Wohnungslosigkeit von ALG-II-Beziehern zu vermeiden“ erklärte die Behörde. Die Sprecherin der nordfriesischen Grünen, Kerstin Mock-Hofeditz, findet es brisant, „dass der Kreis Nordfriesland nun an einen bekannten NPD-Funktionär Miete überweist“. Die örtliche SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rönnau will im Kreistag herausfinden, „wie Rieger das Anwesen nutzen könnte“. Die Grünen wollen das unterstützen.

Vor Jahren war die Stimmung zwischen Rieger und Christiansen noch eine andere: Mit den Ansichten des NPD-Granden will der Bauer aber nie etwas gemein gehabt haben. Gleichwohl erzählt er der Lokalpresse, Mitte der 1990er Jahre habe ihm das „Deutsche Rechtsbüro“ Rieger empfohlen. Dieses Rechtsbüro ist nach Ansicht des Hamburger Verfassungsschutzes eine „Rechtshilfe für die rechtsextreme Szene“. In Absprache mit Christiansen soll Rieger dann den Hof für 480.000 Mark ersteigert haben. Er habe helfen wollen, sagte Rieger dem Tageblatt, weil er sich an die schleswig-holsteinische Landvolkbewegung der 1920er Jahre erinnert habe: Auch damals hätten Zwangsversteigerungen Bauern um ihr Gut gebracht.

Indes verschweigt Rieger, dass Teile der Landvolkbewegung Steuerboykotte und Anschläge gegen die verhasste Weimarer Republik organisierten. Umso deutlicher stellt er sich nun als hintergangen dar: Jahrelang hatte Christiansen Mietzuschüsse erhalten, aber Rieger sah offenbar keine Miete. Die Zuschüsse fordert nun auch das Sozialzentrum Mittleres Nordfriesland zurück. ANDREAS SPEIT

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