Husuma

14. Juli 2009

Artemis Fowl-Das Zeitparadox

Artemis Fowl ist mittlerweile 14, wohnt in einem Herrenhaus nahe Dublin, Irland und bastelt gerade an einer Cessna ohne CO2-Ausstoß. Es laufen bereits mehrere patente auf seinem Namen (oder zumindest seine Pseudonyme), und aus Langeweile veröffentlicht er Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Doch meistens hat er keine Langeweile, da Artemis seit seinem 10. Lebensjahr ein weltweit operierendes Verbrechergenie ist.

Eine dieser Geschäftsreisen brachte ihn in Kontakt mit der Unterwelt. Unter der Erdoberfläche haben sich Elfen, Wichtel, Zentauren, Elfen, Dämonen, Zwerge, Kobolde und Trolle schon vor Jahrhunderten vor den sich immer aggressiver ausbreitenden Menschen in Sicherheit gebracht, und eine auf Magie und Hightech basierende Hochkultur gegründet.

Wie in jeder Hochkultur finden sich in der Parallelgesellschaft der Unterirdischen mit ihrer Hauptstadt „Heaven-City“ die kapitalistische Organisierung mit der ausbeuterischen Hierarchisierung von Peripherie und Zentrum. Auch ist die Gesellschaft dank biologistischer und diskursiver Herrschaftsmechanismen streng hierarchisch strukturiert, und nur mit einer geringen sozialen Mobilität ausgestattet.

Die Trolle stehen mangels Intellekt in der gesellschaftlichen Pyramide der Unterwelt nur knapp über den Tieren, die Zwerge fühlen sich im politischen System so wenig repräsentiert, dass sie seit Jahrhunderten die Zusammenarbeit mit den Behörden verweigern, und lieber marginalisiert an den Rändern der Gesellschaft leben und unter dem Generalverdacht stehen, auf illegale Weise ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Kobolde leben in den Randbezirken, und stehen unter verstärkter Beobachtung der Behörden, da sie angeblich zu Aufständen neigen. An der Spitze der Gesellschaft stehen Elfen und Feen, die die Schlüsselpositionen in Politik und Gesellschaft einnehmen. Das politische System ist entsprechend organisiert. Es gibt zwar demokratische Elemente, doch ist die Legitimation der Staatsorgane oft mehr als zweifelhaft, und wenn diese beschrieben werden eher oligarchisch. Dafür, dass diese Welt auch so bleibt, wie ist, sorgt die Zentrale Untergrundsposition, bei der es die Fee Holly Short mittlerweile zum Captain gebracht hat.

Die Liste der weiteren Freunde Artemis ist kurz: Mulch Digguns, ein von der ZUP gesuchter Zwerg und Profi-Einbrecher. Des Weitern findet sich dort Butler, Artemis 2 Meter großer Leibwächter und Butler, dessen Loyalität und Brutalität nur von seiner Professionalität übertroffen werden.

Im 6. Band reisen Artemis und Holly in der zeit zurück, um einen Lemuren zu beschaffen, um aus seiner Gehirnflüssigkeit ein Medikament gegen die „Funkenpest“, einer Krankheit, an der Artemis Mutter erkrankt ist, herstellen zu können. Lemuren sind leider ausgestorben, weil Artemis das letzte lebende Exemplar vor 4 Jahre für 100.000 Dollar dem Tod auslieferte. Die Zeitreise ist mit allerlei Überraschungen Verbunden, u.a. weil Artemis Errinerungen sich als etwa unpräzise erweisen. Auch im 6. Band gelingt es dem Autor Ion Colfier trotz der verwirrenden Motive die Liebesgeschichte um Artemis und Holly sinnvoll und plausibel weiterzuspinnen. Nur eine Frage bleibt offen: Was ist aus Minerva geworden? Aber vielleicht gibt der 7. Band darauf die Antwort.

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