Husuma

24. Dezember 2006

Outing in Husum

In Husum tauchte diese Woche ein Outing auf. Es richtete sich gegen die Mitglieder der Kameradschaft NF. In der Stadt ist es im Dezember bereits zweimal zu Körperverletzung mit rassistischem Hintergrung gekommen.

Die Kameraden machen vor allem mit sogenannten Propagandadelikten auf sich aufmerksam, wie z.B. Schmierereien, Graffitis und Plakate. Einige Male versuchten auch einige Nazis Flugblätter zu verteilen und Demos mit linken Hintergrund müssen in Husum mit Anti-Antifa-Aktivitäten rechnen. Zudem versuchten im Mai die Nazis eine Veranstaltung des DGBs im Speicher zu stören, was allerdings durch Polizeischutz nicht gelang.

Kevin Stein, seit neuestem NPD-Kreisvorstand, klagt zu dem gerne gegen alles, was ihm nicht passt. Sonderlich erfolgreich ist er damit allerdings bisher nicht.

Ein neuer Höhepunkt erreignete sich am 13.12. Eine junge Frau wurde in einer Seitenstraße offensichtlich wegen ihrer „alternativen“ Kleidung von Nazis zusammengeschlagen: Hier ein Erlebnissbericht, für alle die es ganz genau wissen müssen…

„Ich musste wieder zurück in die Stadt. Ich ging grade aus der Tür von einem Freund. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich ging um
die Ecke. Es war ziemlich dunkel, doch trotzdem konnte ich dann nicht weit von mir 2 Nazis erkennen. Mir war schon unwohl dabei, ich hatte ein komisches Gefühl. Ich ging schneller und gab keinen Ton von mir aufgrund meiner weitaus großen Unterlegenheit gegen 2 Nazis (ca. doppelt so alt und doppelt so groß wie ich, ich bin 15 und klein und sie waren mindestens 20 und mindestens 1,80m). Auf einmal stehen die beiden um mich, so, dass ich nicht wegrennen konnte…was meine einzige Chance gewesen wäre. Sie beschimpfen mich und schreien mich an ich sollte über meine Einstellung nachdenken etc. Dann spürte ich den ersten Schlag, direkt ins Gesicht. Gleich darauf einen Tritt mit Stahlkappen gegen mein Schienbein. Ich sah grade wieder auf und bekam gleich den nächsten Schlag gegen die Schläfe. Mir wurde schwindelig vor Schmerz und ich ging zu Boden. Ich spürte kaum noch was, bekam einen Tritt in den Magen. Vor Schmerzen regte ich mich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich wie die beiden wegrannten und mich ohne mit der Wimper zu zucken auf der Straße liegen ließen. Ich versuchte aufzustehen. ging wieder zurück, dorthin von wo ich gekommen war. Als ich später in der Stadt ankam mit noch etwas Nasenbluten und blauen Flecken, bemerkte ich wie die Leute bewusst wegsahen und alle so taten als wenn sie mich nicht realisieren würden…. Ich habe einen ausgerenkten und geprellten Kiefer, konstante Magenschmerzen. Ich habe noch relativ Glück gehabt. Man ist nicht mehr sicher und es hätte mir noch viel schlimmeres passieren können! “

Anscheinend als Reaktion darauf tauchte nun in der Stadt ein Outing auf. Es zeigt in A3 die Gesichter von Kameraden, und nennt in einigen Fällen ihre Addressen und Telefonnummern. Zudem scheint das Outing auch als Postwurfsendung und MedienvertreterInnen verteilt worden zu sein.

Quelle:
https://www.de.indymedia.org/2006/12/164700.shtml

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